Dieses Jahr hatten wir uns den Juni / Juli für unseren Urlaub auf Madeira ausgesucht und am 19.06. schwebten wir nach einem angenehmen Flug gegen 17.10 Uhr auf unser aller Lieblingsinsel ein. Nach einem Tag der Akklimatisierung und einem unvergesslichen Besuch bei Fränki (später mehr dazu!)schnürten wir bis Ende Juni fast jeden Tag die Wanderschuhe und haben viele tolle Touren unternommen. Der Levada do Norte ab Boa Morte bis hinter den Espigao Tunnel
folgte tags darauf die Runde von Lombo do Mouro bis zum Encumeada Pass. Der Pinaculo zeigte sich dabei von seiner besten Seite
und im Folhadal grünte und blühte es
in voller Pracht.
Und was macht man wenn man nicht 4 km bergan auf der Strasse laufen möchte um das Auto zu holen? Man sucht sich eine“ Mitfahrgelegenheit“ und schon die ersten angesprochenen Touristen waren bereit mich mitzunehmen, während Frauchen und Fränki bei einem Bica am Pass entspannten.
Nachdem die geplante Bootsfahrt zu den Desertas am Samstag in einem Reinfall endete schnürten wir im Anschluss wieder die Schuhe um auf der Levada Rabacas zu wandern. Linker Hand vor dem langen Tunnel zum Cascalho machten wir ausgiebig Rast bevor es gemütlich zum Ausgangspunkt zurück ging.
Am 24.06. folgte dann der Weg zum MacMurphy Tunnel, den wir durch den Reitertunnel angegangen sind. Nach dem Tunnel den ersten Aufstieg nach Rabacal nehmen und dann einfach rechts halten. Eine schöne Tour, etwas verwachsene Wege aber dafür reichlich Natur! Nach dem Aufstieg (vor dem Tunnel) suchten wir uns wieder eine Mitfahrgelegenheit um unseren Startpunkt zu erreichen. Auch das klappte problemlos, stand doch an der Stelle wo wir die Straße erreichten gerade ein nettes Pärchen mit Auto – wie sich herausstellte residierten sie sogar im selben Hotel wie wir!
Am späten Nachmittag fuhren wir dann zu Klenks Cafe um am Forums-Grillabend teil zu nehmen, wo wir bei süffigem Hausbräu und lecker Grillgut viele nette Forumsmitglieder kennen lernen durften. In weiser Voraussicht (am Tag danach war mein 50ter und ich trinke gerne Bier hatten wir uns für die Nacht beim Joe ein Zimmerchen gemietet. Nach einer kleinen Überraschungsgeburtstagstorte um Mitternacht gab es dann noch ein, zwei Absacker (Mist, das Hausbräu ist alle ……und jetzt das andere Bier auch noch ….....nur noch Dosenbier, brrrrrr…..) bevor wir uns dann in die Gemächer zurück zogen.
Am nächsten Morgen machte uns das Wetter ein wenig zu schaffen, „Leste“ hatte Einzug gehalten mit Temperaturen bis 32 Grad – auch in den Bergen. Und das sollte 3 Tage anhalten……na super. Nach einem lecker Frühstück beim Joe und einer kurzen Visite in unserem Hotel machten wir uns am Nachmittag auf den Weg zum Fanal um die Levada dos Cedros zu erwandern. Nach einem ewig scheinenden Abstieg folgte dann eine angenehme Wanderung ohne einer Menschenseele zu begegneten. Da wir den Abstieg nicht auch wieder hochkraxeln wollten, entschlossen wir uns zum Rückweg auf der Straße. Geschätzte 4 km können auch sehr lang werden, also kurzerhand Daumen raus und schwupps – ein nettes Paar aus den Niederlanden hat uns spontan eingeladen mitzufahren!
Auf der anschliessenden Fahrt Richtung Porto Moniz, wo wir noch ein wenig Cachen wollten, stoppten wir an einem Aussichtspunkt oberhalb Ribeira da Janela und es bot sich dieses Bild
So sieht Leste aus......In Porto Moniz dagegen wehte eine frische Brise und es war schon fast zu kühl!
In der Annahme das es in Porto Moniz auch wieder kälter ist als anderswo - es herrschte ja immer noch Leste - haben wir uns tags darauf kurzfristig für die Levada da Janela entschieden (dieses Mal bis hinter Tunnel 3). Jedoch war die Hitze immer noch enorm und die Schweißperlen standen uns doch des öfteren auf der Stirn. Einen Wasserfall hinter Tunnel 1 gab es leider nicht zu bestaunen, lediglich ein paar Tropfen verirrten sich auf`s Blechdach.
Nach einer Rast hinter Tunnel 3 ging es dann zurück.
Inzwischen ist es Mittwoch, der 27. Juni und für heute hatten wir uns die Levada Rocha Vermelha vorgenommen. Wir starteten in der Früh am Grillhaus und der Weg führte uns erst mal durch den Reitertunnel in Richtung 25 Fontes. Da der erste Abstieg zur Vermelha seit einem Erdrutsch nicht mehr so prickelnd ist, entschlossen wir uns den 2ten kurz vor den 25 Fontes zu nehmen. Nach dem Abstieg galt es erst mal einen Cache am Haus der Levadeiros zu loggen bevor wir dann der Levada entgegen der Fließrichtung bis zu den endlos erscheinenden Stufen (Stairway to Heaven) folgten. Schwindelfrei sollte man schon sein, an einigen ausgesetzten Stellen geht es doch ganz schön in die Tiefe!
Der Rückweg führt uns später dann durch den Rocha Vermelha Tunnel (das kleine Stück zwischen dem ersten kurzen Tunnel und dem langen Tunnel ist auch nicht ohne!)
und anschließend wieder hinauf zu unserem Auto am Grillhaus. Dann folgt ein Tag mit leichtem „Regenerationsprogramm“, sprich 2 leichte Rundwanderungen: der Weg zum Pico Ruivo do Paul und anschließend noch eine kleine Runde um Bica da Cana mit fantastischen Ausblicken auf das Gebirgsmassiv. Die Szenerie änderte sich ständig, hier hätten wir Stunden verweilen können. Eine kleine Kostprobe:
Das sollte für heute genügen, da wir uns für den Freitag die Mega - Tour vom Pico Arieiro über die Flanke des Torres zum Pico Ruivo und weiter zum Encumeada Pass vorgenommen hatten. Früh am Morgen machten wir uns auf den Weg und bei strahlend blauem Himmel starteten wir gegen 8 Uhr am Arieiro unsere Wanderung, die Blicke reichten bis rüber zur Paul da Serra
und auf den vor uns liegenden Weg
Das schöne Wetter hielt dann in etwa bis zum Pico Ruivo, allerdings waren da schon einige Wolken unterwegs und vermasselten uns die Aussicht. Da es immer wieder Wolkenlücken gab entschlossen wir uns dennoch weiter in Richtung Encumeada zu gehen
Leider wurde es nicht besser und oftmals konnte man nicht mehr als jeweils ca. 2-3 Meter rechts und links des Weges erkennen. Ab und an hatten die Wolken aber doch Nachsicht und man konnte Blicke ins Nonnental werfen. Nach vielen Auf und Ab zeigte sich dann endlich zum ersten Mal das Ziel
Ab da hatten wir dann das Gefühl „man, das zieeeeeeeeeeeeeeeht sich sich aber...........“ Und immer wenn man denkt „jetzt hast Du es gleich geschafft“ kommt noch eine Kurve, geht es doch wieder ein Stück nach oben statt endlich nach unten……Nette Anekdote von unterwegs: nachdem ich das Schild an der Boca de Torinha passiert hatte sagte Frauchen plötzlich „hast Du das eigentlich gesehen???“ Ich ging ein paar Meter zurück und erblickte
einen Aufkleber "meiner" Eintracht aus Braunschweig auf dem Schild! Toll! I`m not alone!
Glücklich und leicht erschöpft erreichten wir dann den Pass wo unser Freund Fränki schon auf uns wartete und nach einem Bica brachte er uns zurück zu unserem Auto am Pico Arieiro. Strahlte in Funchal noch die Sonne konnte man am Arieiro die Hand nicht mehr vor Augen sehen und wir mühten uns im Schrittempo den Berg hinauf.
Von da ab liessen wir es dann eine Spur ruhiger angehen. Am Samstag wechselten wir das Quartier und den Ort und am Sonntag stand für mich „Canyoning mit Robert“ auf der Tagesordnung – am Morgen ging es vom Sporthotel Galosol aus hinauf in die Nähe von Camacha. Es war anfangs ziemlich frisch als wir auf einem Hinterhof in unsere Neoprenanzüge schlüpften, aber das gab sich bald. Nach einem kurzen Fussmarsch und einer ausgiebigen Einweisung durch die Guides hatten wir einen schönen Vormittag mit viel Spaß. Es war eine Tour der Schwierigkeitsstufe 2 (von 7) und für blutige Anfänger wie wir genau richtig.
Obwohl, am Ende dachten wir Beide „eine Spur schärfer hätte es schon sein dürfen......“ Nachmittags ging es dann noch hoch nach Santa do Serra – Hühnchen und Bolo de Caco essen bei Tia Ria mmmmmm, lecker.
Am Montag dann trafen wir uns zum Mittag mit Steffen (tatanka36), Fränki (de Uhls) und 2 anderen Forianern (Ilona (Chipita) und Mann) zu lecker Speiss und Trank in der Altstadt von Funchal. Nach einigen Gläsern Wein zum Essen gab es danach auch noch einen Caipi (oder doch mehrere....?) in einer Cocktailbar und den Rest des Tages war dann gammeln angesagt Hinter dieser Tür gibt es die leckeren Drinks
Am Dienstag machten wir uns auf den Weg nach Ilha um von dort in den Caldeirao Verde und Inferno zu wandern. Nach dem nicht enden wollenden Aufstieg durch die tollen Hohlwege
stiessen wir dann kurz vor einem Tunnel auf die Levada und kurze Zeit später war dann Schluss mit lustig – einmal kurz unachtsam im Tunnel (wozu dieses unnütze Geländer hier............) bescherte mir einen blutigen Schädel und vorsichtshalber beendeten wir hier den Ausflug und kehrten zurück. In der Apotheke in Santana lächelte man müde (der wievielte an diesem Tag mag ich gewesen sein…….) sah man keine Notwendigkeit zum Arztbesuch, so dass ich mir lediglich Desinfektionsspray zur Behandlung mitgenommen habe (damit hatten mich auch schon super nette Franzosen an der Levada behandelt – die waren echt top ausgerüstet mit Klammerpflaster, Spray etc.!!!).
Den nun „freien Nachmittag“ nutzen wir dann zum Ausflug nach Eira do Serrado und ins Nonnental, da das für uns noch „weiße Flecken“ auf unserer Madeira Karte waren. Das Wetter war super und es boten sich fantastische Ausblicke auf die Bergwelt ringsherum
Nach einem ruhigeren Tag mit Cachen und der Besichtigung von Palheiros Garden folgte dann ein weiteres Hightlight unserer Wanderungen: der Aufstieg zum Pico Grande! Schon allein die Anfahrt durch Estreito de Camara do Lobos war ein kleines Erlebnis für sich (wo müssen wir denn jetzt abbiegen….?? und nun……?? ah, endlich ein Hinweisschild) und bei leicht wolkigem Wetter erreichten wir die Boca Corrida und machten uns auf den Weg. Wolken zogen auf und nach ein paar Kurven sank mein Lustbarometer – bei den vielen Wolken gibt’s doch sowieso nix zu gucken……aber, je näher wir dem Ziel kamen desto mehr rissen die Wolken auf und es ergaben sich phantastische Ausblicke auf die Bergwelt. Der Aufstieg erfolgte dann bei blauem Himmel und die Ausblicke waren traumhaft. Die Wolken flossen nur so über das Massiv, wie Wasser das in Bewegung ist - das muss man mit eigenen Augen gesehen haben. Ein paar Eindrücke:
Die letzten Meter auf die Spitze schenkten wir uns allerdings – das Drahtseil dort sah nicht mehr sehr vertrauenserweckend aus und wir hatten keine Lust auf blutige Hände. Trotzdem - diese Tour würden wir – schon allein wegen der Ausblicke – jederzeit wieder angehen.
JoMe: Aber jetzt ist der Alltag wieder da und wir müssen uns um wichtige Dinge kümmern...!!!
Wie zum Beispiel um den Tabellenplatz von Braunschweig...
LG Johanna
Ha ha - Spitzenreiter, Spitzenreiter
Und Freitag um 18.00 kommt der 2te Paderborn.........freu mich!!!
Gruss Bernd
PS: Johanna, leider war ich letzte Woche nicht bei Union in Berlin - unsere Freunde waren nicht zu Hause. Konnte also keine Ente für Dich besorgen.......Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben!