Anoneiras sind Bäume, deren Früchte unter dem Namen Anona oder Cherimoya oder Zimtapfel bekannt sind.
Sie sind auf ganz Madeira zu finden, Hauptanbaugebiet ist jedoch im Norden und dort besonders in Faial. Der Ort veranstaltet auch jährlich ein zugehöriges Fest, die "Festa da Anona". In diesem Jahr fand es nur virtuell statt. Aber es gibt keine Berichterstattung, dass die Bäume Probleme machen könnten.
Deshalb meine Frage: sind irgendjemanden diese Schadbilder bekannt:
Wir sind am Wochenende ausgiebig durch diese Region gewandert und mussten feststellen, dass alle Anoneiras, wirklich alle, die wir gesehen haben, die gleiche Krankheit, nur in unterschiedlichen Stadien haben. Die Blätter färben sich schwarz, werden dann von Wollläusen befallen (nicht umgekehrt!) und vertrocknen. Dann färbt sich auch die Rinde und es sieht aus als wäre ein Feuer über den Baum gegangen. Dabei ist es egal, ob es junge Bäume in einer Plantage sind oder alte, große Einzelexemplare in einem Garten sind. Einige Besitzer haben bereits begonnen, die Bäume herunterzusägen, doch der neue Austrieb zeigt sofort das gleiche Befallsbild. leider hat man die Äste und das Laub nicht sofort verbrannt sondern liegengelassen.
Anoneiras sind eigentlich sehr robuste Bäume und die drei bekannten Krankheiten sehen ganz anders aus und lassen sich auch erfolgreich behandeln
Übrigens, hier in Calheta sehen alle Anoneiras gesund aus.
erst dachte ich an Rußtau nach Blattlausbefall, aber wenn die Schwarzfärbung zuerst auftritt?
Auf dica.madeira findet man unter "Fruticultura" und "Pragas e doencas" unzählige Infos zur Kultur und Krankheitsbekämpfung bei Fruchtbäumen. Hier ist der aktuellste Beitrag zum Thema Anoneira: https://dica.madeira.gov.pt/index.php/pr...ios-da-anoneira
Vielleicht findest Du ja ein Schadbild, das dem entspricht, das Du gesehen hast, Jardineira?
beschrieben wird diese Pilzkrankheit allerdings überwiegend für Citrus und Mango. Seltsam war eben, dass kein einziger Anona-Baum gesund war, aber alle Citrus und Mango Bäume in der Region von Faial.
Angeblich befällt der Pilz nicht die Pflanze selbst, sondern nur die Oberfläche. Damit wird die Photosynthese gebremst, die Blätter vertrocknen, der Baum kann aber wieder neu austreiben.
man kann oft Anonabäume sehen, die ganz ohne Laub dastehen, und irgendwann sind sie wieder in voller Pracht da. Trotzdem sind diese Pilze wohl vor allem dort zu finden, wo irgendwelche Lausarten schon ihre zuckrigen Ausscheidungen hinterlassen haben.
Den Zitronenbäumen ist der normale (kalte und feuchte) Winter gut bekommen. Selbst jetzt im Mai sind kaum Psilas und nur vereinzelt Läuse zu sehen. Dadurch ist der Neuaustrieb intakt und ansehnlich.