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Infos, Tipps und Austausch zu Leben und Urlaub auf Madeira

 


Stromerzeugung auf Madeira, wen´s interessiert
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12.09.18 22:47
Jardineira 

Madeira-Strelitzie

Re: Stromerzeugung auf Madeira, wen´s interessiert

Nur zur Ergänzung: diese Wassermengen entstehen nicht durch Niederschlag.

Ich finde leider gerade die Quelle nicht, aber Raimundo Quintal hatte irgendwo mal eine Rechnung aufgemacht, dass jeder ausgewachsene Baumheide-Baum/Strauch etwa 30 l Wasser pro Tag aus den Wolken zieht.

Kann man gut beim Wandern auf dem Paúl im Nebel beobachten. An jedem kleinen nadelartigen Blättchen kondensiert ein Tropfen, hunderttausendfach!

LG

13.09.18 11:03
costa

nicht registriert

Re: Stromerzeugung auf Madeira, wen´s interessiert

danke für die daten
wasserkraft wird offensichtlich verstärkt nur zu regenzeiten für strom genutzt
also nicht das staubeckensystem wie normal?

hatte hier im forum 2 testberichte von e fahrzeugen gelesen.


EMISSÕES ESPECÍFICAS, REFERIDAS AO MIX DE PRODUÇÃO MENSAL CO2 ca 440 (g/kWh)
nissan leaf verbrauch 17,2 kWh/100 km
nach den daten für die letzten 12 monat, falls ich da nicht schief liege hat ein leaf einen co ausstoss von 440x17,2/100 =75,68 g co2/km
ein vergleichbarer nissan tiida hat 138 g/km

13.09.18 13:47
macnetz 

Madeira-Strelitzie

Re: Stromerzeugung auf Madeira, wen´s interessiert

costa:
wasserkraft wird offensichtlich verstärkt nur zu regenzeiten für strom genutzt
also nicht das staubeckensystem wie normal?
hallo costa,

es gibt auf Madeira keine "Staubeckensysteme wie normal" also keine Stauseen wie in den Alpen. Es gibt auch keine Flusskraftwerke wie an der Donau.

Das Staubeckensystem Calheta ist derzeit im Bau.
Das Pumpspeicherkraftwerk im Socorridos-Tal hat unterirdische Stau-Kanäle und wird bereits "wie normal" zum Ausgleich von Verbrauchsspitzen und zur Wasserversorgung Funchals genutzt. Die Pumpspeichersysteme dienen nicht der Erzeugung von Strom aus Wasserkraft sondern zum Speichern der Energie aus den Rotoren auf der Paul da Serra und anderswo.

Auf Madeira gilt beim Levada-System ein Vorrang der Wasserversorgung/Bewässerung vor der Energieerzeugung. Die meisten Central Hidroelectricas sind daher oberhalb der landwirtschaftlich nutzbaren Meereshöhen. Dadurch ist der Grossteil der Lageenergie nicht zur Stromerzeugung nutzbar.

Wie Jardineira schon schrieb ist es nicht der Regen der die Levadas zur Stromversorgung speist sondern hauptsächlich die Passatwolken die im Hochgebirge und auf der Paul da Serra gemolken werden. Das Regenwasser fliesst meist ungenutzt ins Meer.

Grüsse
Anton

13.09.18 21:14
Tom 

Madeira-Riesenfingerhut

Re: Stromerzeugung auf Madeira, wen´s interessiert

@ Wauzih - Danke für die Daten 1800 l/s, das ist nicht gerade viel!

P=Q*h*g*rho*eta (Q=Durchflussmenge, h=Höhe, g=Erdbeschleunigung, Rho=Dichte eta=Gesamtwrkungsgrad)

Wenn man g*rho*eta mit ca. 7 KN/m^3 annimt (gerundeter Wert für Gesamtwirkungsgrad 70%) dann käme man auf folgende gerundete Ergebnisse:

h=2m: 26 kW
h=5m 66 kW
h=10m 132 kW
h=50m 263 kW
h=100m 1316 kW
h=200m 2623 kW
h=500m 6580 kW

Was sagt uns das? Kurz: Wasserkraft ist nicht die Lösung für das Probelm der erneuerbaren Energieen!
6,58 MW o.k., klingt schön, das reicht aber wohl kaum aus - das wären bei 24h/365d 56.851 MWh (ein Zweifamileinhaushalt rechne ich mal in Pi mal Daumen auf Madeira mit 1500 kWh Stromverbrauch/Jahr) - würde theoretisch für ca 38.500 Haushalte reichen. Ist aber eine Milchmädchenrechnung, weil nicht praktikabel (dann quasi keine Verfügbarkeit des Wassers für Bewässerung mehr)

Meine Hoffnung waren Mini und Mikrokraftwerke https://www.haustechnikdialog.de/SHKwiss...asserkraftwerke in größerer Anzahl mit kleinerer Fallhöhe z.B. an den Levada-Waserverteilern, Staustufen, Rechen. Kann man aber auch knicken, bei 100l/s und 2m Höhendifferenz kommt man hier z.B. auf lächerliche 1,4 kW pro Anlage (eher noch weniger,, da teilweise nur Wirkungsgrade um und unter 50%).

Fazit: So wie die Wasserkraft in den einzelnen Anlagen derzeit genutz wird ist es o.k. mehr geht mit Wasserkraft wohl kaum!

Bliebe nach die Frage der Nutzung der Energie des Meerwasseres (Gezeitenkraftwerk, Wellenkraftwerk oder Meeresströmungskraftwerk). Letzere wurden in England recht weit entwickelt und wären mein Favorint, da müssten doch z.B. am Ostkap oder auch westlich von Porto Moniz beständige Strömungen sein...!? Und beständige Tiefenströmungen vor der Insel wo es auf 2000 m runter geht dürfte es doch auch geben...

Grüße

Tom

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