heute habe ich ein Prachtexemplar des wohl meist gehassten Käfers auf der Insel gefunden. Er sieht sehr hübsch aus, hat aber schon sehr viele Palmen auf dem Gewissen. In Deutsch heißt er Palmrüssler. Wer ihn haben möchte, melde sich umgehend.
das ist ja wirklich mal ein Prachtexemplar. Den habe ich noch nie gesehen. Und der wütet auch schon seit einigen Jahren in weiten Teilen des Mittelmehrraumes. Die Larven sollen aber sehr nahrhaft sein...
Dann hoffen wir mal, dass der nicht auch noch Geschmack an Chili findet
heute habe ich ein Prachtexemplar des wohl meist gehassten Käfers auf der Insel gefunden. Er sieht sehr hübsch aus, hat aber schon sehr viele Palmen auf dem Gewissen. In Deutsch heißt er Palmrüssler. Wer ihn haben möchte, melde sich umgehend.
Miau, Gato
Liebe Pflanzenfreunde, Tierfreund bin ich da nicht mehr. Ist das nicht der von China eingeführte Käfer, der hier auf Madeira die wunderschönen Palmen sterben läßt und die Camera viel Geld dafür investiert hat um die Palmen zu retten und um den Käfer aussterben zu lassen? Was hat der hier zu suchen? Schicke ihn dorthin zurück, wo er hergekommen ist. Ich würde dir dafür danken. Bitte, Kaliko
das ist ja wirklich mal ein Prachtexemplar. Den habe ich noch nie gesehen.
Hola, der Bericht stammt von Gato. Wir sind weder verwandt noch verschwägert. Aber den Picudo rojo kenne ich sehr gut, der wütet hier schon viele Jahre und seine Bekämpfung ist aussichtslos. Das nützen auch die fetten weissen Maden nichts, die scheint nämlich niemand zu mögen.
Es ist zwar ein sehr gut gelungenes Foto, haben möchte ich dieses Tierchen aber nicht!
Schon schrecklich, was Käfer so anrichten können.
Habe heut gerade gelesen, wie auf Mallorca dem Palmrüssler der Kampf angesagt wird.
Dort kommt hochmoderne Technologie zum Einsatz. Ein mit Infrarot-Kameras ausgestatteter Hubschrauber, der etwa die Größe eines Schuhkartons hat, fliegt über die befallenen Bäume hinweg und spürt die Käfer auf. Dieser erzeugt bei seiner Aktivität in den Pflanzen Wärme und wird so auf den Aufnahmen sichtbar. Kostenpunkt des Hubschraubers; 20.000 Euro Leider wurde in dem Artikel nicht erwähnt, womit der so erspähte Käfer letztendlich bekämpft (vernichtet) wird.
Gata: der Bericht stammt von Gato. Wir sind weder verwandt noch verschwägert.
LG Gata
Oha, dann tausche ich mal schnell das a gegen ein o...
madeirafan: Leider wurde in dem Artikel nicht erwähnt, womit der so erspähte Käfer letztendlich bekämpft (vernichtet) wird.
Das möchte ich auch lieber nicht wissen. Und wie Gata schon richtig geschrieben hat, wurde das bereits auf dem Festland erfolglos versucht. Die einzige Chance besteht darin, alle Wirtspflanzen zu entfernen und zu hoffen, dass er nicht auf andere Pflanzen übergeht. Also kurz zusammengefasst: wohl keine Chance. Ich schreibe so etwas ja nicht gerne... Und mal ehrlich, Helikopter und Infrarotkameras um in den befallenen Bäumen die Käfer aufzuspüren??? Da scheint es ja viele Vettern auf Mallorca zu geben
Ich noch einmal. Bekämpfen kann man den Käfer am Besten mit Vorbeugung. Das Weibchen legt die Eier an der Oberfläche eines Palmenblattstieles ab. Die geschlüpften Larven beginnen sich nun in den Blattstiel hinein zu fressen. Genau hier muss das Insektizid wirken !!! Geeignet ist zum Beispiel Confidor, ein systemisches Gift. Es wird auf die Blätter oder auf das Palmenherz gesprüht. Es wandert sofort in die Pflanze und verteilt sich in der gesamten grünen Masse. Wie oft es bei Palmen nach gespritzt werden muss, weiß ich nicht, ich schätze aber mal alle 3 Monate. Zurück zu den Larven. Diese kleinen Nimmersatte fressen nun vom Palmenblatt in dem sich das Confidor befindet und sterben daran mit absoluter Sicherheit. Ohne das Umbringen an dieser Eintrittspforte wird es schon schwieriger. Gelingt es den Larven eine ungeschützte Palme zu entern, sind sie schon fast in Sicherheit. Solange sie noch im grünen Blattwerk stecken hilft ein Spritzen mit Confidor, da es sich ja im Blattwerk verteilt. Sind die Larven im Holz angekommen, ist es dafür zu spät. Man kann die Tiere nicht mehr erreichen. Das teuflische ist, dass sich aus den Larven wieder Käfer entwickeln, die sich dann auch in der Palme befinden und beim Fällen derselben munter davon fliegen können. In Spanien werden die Palmenköpfe mit Folie dicht umwickelt und das komplette obere Stück zur Verbrennung gebracht. Auf Madeira schneidet man die Palme in handliche kleine Teile. Dabei werden natürlich viele Gänge in der Palme geöffnet und die netten Käfer bedanken sich dafür. Dieses Vorgehen ist derartig kontraproduktiv, dass wir den Käfer wohl nie los werden. Selbst wenn alle Palmen tot sind, wird er die nächst geeignete Pflanzenart, die Stärke enthält nehmen (müssen). Eine konsequente Aufklärung, vorbeugendes Schützen und sachgerechtes Fällen ist die einzige Möglichkeit, dem Tier Paroli zu bieten. Da sehe ich aber ziemlich schwarz...... Miau, Gato
Gato: In Spanien werden die Palmenköpfe mit Folie dicht umwickelt und das komplette obere Stück zur Verbrennung gebracht.
Na schön wäre es. Die befallenen Stämme werden einfach in der Gegend entsorgt oder von der Gemeinde gehäckselt. Eigentlich müsste alles verbrannt werden, aber es geschieht nichts. Gespritzt wird übrigens mit Imidacloprid, mehrmals im Jahr, eine ziemlich giftige Angelegenheit mit unbekannten Langzeitfolgen. Man weiss inzwischen auch, dass die Palmen nur im Winter geschnitten werden sollten, weil der süssliche Saft, der an den Schnittstellen austritt, die Käfer magisch anzieht. (Sie werden ab 20 Grad aktiv.) Leider werden die Palmen trotzdem ganzjährig geschnitten. Die Palmenschneider gehen von Haus zu Haus und freune sich über jeden Auftrag. Die Baumschulen hier verkaufen schon längst keine Phoenixpalmen mehr.
Hallo Gata, Imidacloprid ist der Wirkstoff im Confidor. das ist der Markenname von Bayer. Es ist übrigens gar nicht so giftig, wie es scheint. Wenn es im Gemüseanbau benutzt wird, darf meist schon nach einem Monat die Ware in den Verkauf kommen, was allerdings von Fall zu Fall schwankt, je nach dem was gespritzt wurde. Das liegt wohl daran, dass es unglaublich stark verdünnt wird und die Wirkung gegen die Insekten noch vorhanden bleibt.
Die Sache mit der Folie war sehr schön im Internet dargestellt. Man kann die Larven und Käfer in einer Palme übrigens mit hochempfindlichen Mikrofonen und Filtersoftware hören. Ist eine Palme abgestorben, und es werden keine Fressgeräusche wahrgenommen scheint das Risiko des Ausfliegens von Käfern beim Fällen gegen Null zu gehen. Wenn eine solche Palme irgendwie und irgendwo zerlegt wird ist es ja offensichtlich in Ordnung, es muss also nicht jedes Mal der Zeigefinger erhoben werden. Miau, Gato