Unbekannte Pflanze aus der "Nachbarschaft" Acores (=Karamellstrauch oder Karamellbeere) |
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13.08.13 16:47
Velvetnicht registriert
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Re: Unbekannte Pflanze aus der "Nachbarschaft" Acores
Tach Iris,
erst passiert wochenlang nix, dann kommse plötzlich alle auf einmal Interessante Pflanze. Wir waren auch schon einmal auf Sao Miguel, haben sie dort aber nicht gesehen. Vermutlich hat sie zu der Zeit noch nicht geblüht, und nach einiger Zeit auf der Insel sieht man andere Pflanzen vor lauter Zier-Ingwer nicht mehr...
Aber vielleicht möchten noch andere Forums-Mitglieder ein wenig forschen. Ich werde derweil mal ganz entspannt ein paar Karamell-Bonbons lutschen.
Gruß Velvet
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13.08.13 18:09
iris Administrator
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Re: Unbekannte Pflanze aus der "Nachbarschaft" Acores
Du bist gemein! Das Bonbon hat doch bestimmt wieder was zu bedeuten iris
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14.08.13 20:38
Velvetnicht registriert
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Re: Unbekannte Pflanze aus der "Nachbarschaft" Acores
Nabend zusammen,
vielleicht noch mal ein paar zusätzliche Informationen zum Karamellstrauch. Diese Pflanze gilt in einigen Teilen der Welt als eine äußerst invasive Art, da sie sehr vermehrungsfreudig ist und ihre Samen darüber hinaus im Boden auch noch jahrelang keimfähig bleiben. Es wird allgemein geraten, in Regionen mit einem milden und feuchten Klima diese Art besser nicht zu kultivieren. In Deutschland wird der Strauch vermutlich keine größeren Probleme bereiten, außer dass man regelmäßig im Garten den unerwünschten Zuwachs entfernen muss. Auf Madeira wäre es aber sicherlich keine gute Idee, diese Pflanze im größeren Maßstab anzupflanzen...
Und Sao Miguel scheint ja wirklich alle Seuchen erwischt zu haben, die sich eine Insel so zuziehen kann. Madeira hat halt das Glück, dass die Bodenverhältnisse hier viele dieser Arten nicht so sehr begünstigen. Auf der anderen Seite sind wegen dieser Bodenverhältnisse auch große Teile der Insel landwirtschaftlich kaum nutzbar. Aber das ist ein anderes Thema...
Gruß Velvet
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14.08.13 21:30
iris Administrator
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Re: Unbekannte Pflanze aus der "Nachbarschaft" Acores
Velvet: Diese Pflanze gilt in einigen Teilen der Welt als eine äußerst invasive Art, da sie sehr vermehrungsfreudig ist und ihre Samen darüber hinaus im Boden auch noch jahrelang keimfähig bleiben.
Und Sao Miguel scheint ja wirklich alle Seuchen erwischt zu haben, die sich eine Insel so zuziehen kann.
Boa Noite Velvet, da hast du wirklich Recht! So schön und interessant manche Pflanzen auf den ersten Blick erscheinen! Auch beim "Aufstieg" zum Pico da Vara (Gebiet mit besonderer Schutzzone) sind schon jede Menge des Chilenischen Riesenrhabarber zu sehen. Beim ersten Mal denkt man noch "Wow! Sieht ja spannend aus!" , aber später ist er einem schon echt unheimlich. Auf dem Rückweg habe ich versucht, ein paar kleine, noch einsame Einzelexemplare auszureißen- das war aber ohne Werkzeug (selbst mit Stock) nicht möglich. Das einzige Erfolgserlebnis waren ein paar (zum Glück) noch ähnlich einsame Ingwer, die ich ausgebuddelt und mit zum Auto bzw. schon kontaminierten Stellen genommen habe. Im selben Tal wie der Karamellstrauch (Ribeira Grande-Caldeiras-Pico do Fogo) legt (jetzt?) auch ein Gewächs los, das ich mit dem "Franquinho" als Papier-Aralie identifiziert habe. (leider habe ich kein Foto gemacht um von Velvet die echte Klärung zu bekommen). Wie gesagt, wenn man sieht , was manche Pflanzen schon "geschafft" haben, wird es einem unheimlich. Besonders unangenehm ist das hilflose Gefühl, dass man es stoppen könnte, wenn man nur früh genug eingreifen würde -aber nichts passiert. (sieht man ja auch an dem Himalaya-Knöterich der in Deutschland überall mehr und mehr wird und andere Pflanzen unterdrückt. )
Das ist das, was mir an Madeira (u.a.) wirklich viiiiel besser gefällt: Madeira hat nach meinem Empfindenund Wissensstand trotz mancher Eukalyptus- und Akaziensünden sowie Klebsame einen ungemein höheren Anteil an endemischen Bäumen und anderen Pflanzen. Zum Glück wird auf den Azoren (Sao Miguel) mittlerweile auch etwas getan: Es werden japanische Sicheltannen und andere Fremde gerodet um Endemiten Platz zu machen und dem Priolo (Azorengimpel) Lebensraum und Nahrung zu bieten. Aber es ist eine echte Sisyphusarbeit und leider wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Interessanterweise ist der madeirensische Folhado (Maiblumenbaum) auch eine invasive Art auf Sao Miguel. Er kommt mit den Bedingungen bestens zurecht und wird sogar größer als in seiner Heimat. Der Azoren-Folhado ist dagegen eine ganz andere Art und hat nur den Namen gemeinsam.
So genug der schlechten Gedanken: Ich freue mich auf die hübschen, vergleichsweise harmlosen, madeirensischen Neubürger wie Agapantus und Hortensien und natürlich alle Endemiten, die ich im Oktober bewundern darf. (Hmmmm lecker-dann sind doch die Baumheidelbeeren reif) Boa Noite iris
Zuletzt bearbeitet am 14.08.13 22:02
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08.09.13 19:41
Velvetnicht registriert
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Re: Unbekannte Pflanze aus der "Nachbarschaft" Acores: LINK Azorean Biodiversity Portal
Nabend zusammen,
da es ja doch einige Leute hier gibt, die auch ab und an mal auf den Azoren rumturnen, möchte ich an dieser Stelle den Hinweis auf eine Seite im Internet geben, die sich mit der Tier- und Pflanzenwelt auf diesen Inseln beschäftigt. Dieser Hinweis ist hier natürlich nicht besonders günstig plaziert, da er schnell im Forum "untergehen" kann. Also am besten gleich notieren falls er von Interesse ist...
Diese Seite ist unter dem Suchbegriff "Azorean Biodiversity Portal" sofort zu finden. Ein Nachteil dieser Seite ist, dass sie nur in portugiesisch, spanisch und englisch zur Verfügung steht und dass sie mehr oder weniger wissenschaftlich ausgerichtet ist. Aber wenn man die Artnamen auf schlau kennt, kommt man dort sehr gut zurecht. Für jede Tier- und Pflanzengruppe gibt es eine Artenliste, wo alle auf den Inseln bekannten Arten alphabetisch aufgeführt sind. Befindet sich hinter den Namen ein Kamera-Symbol, so stehen ein bis mehrere recht gute Fotos zu Verfügung. Klickt man auf eine Art, so erscheint ein Fenster mit (recht uninteressanten) Angaben zur Systematik, der Angabe ob die Art auf den Inseln endemisch ist, verkleinerten Abbildungen der zur Verfügung stehenden Fotos sowie einer Karte, die anzeigt auf welchen Inseln diese Art vorkommt. Klickt man auf eine dieser Inseln, so erscheint darüber hinaus noch eine grobe Verbreitungskarte, die aber immerhin verdeutlicht, in welchen Regionen die betreffende Art auf der Insel bisher gefunden wurde.
Gruß, Velvet
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