und auf einmaligen Wunsch eines einzelnen Forum-Mitglieds hier mal ein paar Infos zu den Zypergräsern auf Madeira. Wenn ich mich recht erinnere, war es madBee, der diesen Wunsch geäußert hatte. Von alleine wäre ich wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen...
Eine genaue Angabe über die Anzahl der verschiedenen Zypergräser auf Madeira ist kaum möglich, da niemand weiß welche Exoten in den zahlreichen Gärten kultiviert sind. Immerhin kann man sagen, dass in der „freien Wildbahn“ sieben verschieden Arten bekannt sind, von denen vier als einheimisch gelten.
Bei fast allen kultivierten Arten handelt es sich um recht ansehnliche Pflanzen, wie zum Beispiel dem Papyrus (Cyperus papyrus).
Und so hat der während unseres letzten Urlaubs öfter mal ausgesehen...
Außerhalb der Gärten findet man jedoch vorwiegend kleinwüchsige und unscheinbare Vertreter. Die mit Abstand häufigste Art ist die Erdmandel (Cyperus esculentus). Sie ist im Herbst fast überall auf Madeira in der „Kulturzone“ zu entdecken, wo sie als Unkraut regelmäßig zwischen den angebauten Pflanzen wächst. Auf brach gefallenen Äckern kann sie sogar dichte Bestände ausbilden. In einigen südlichen Ländern gilt sie als eines der aggressivsten Acker-Unkräuter.
Sie kann bis ca. 60 cm hoch werden und bildet unterirdisch kleine rundliche Verdickungen aus, deren Geschmack an Haselnüsse oder Mandeln erinnern soll (habe selber noch nicht rein gebissen), weswegen sie in einigen Ländern auch angebaut wird. In dem Buch „Farbatlas Exotische Früchte“ von Rolf Blancke ist diese Art übrigens auch aufgeführt. Wer dieses Buch besitzt und noch weitere Informationen lesen möchte, sollte sich allerdings nicht über die dort abgebildete Pflanze wundern. Bei dem Foto handelt es sich nämlich nicht um die Erdmandel, sondern eher um eine Art, die landläufig als das „Zyperngras“ (Cyperus involucratus oder auch C. alternifolius) bekannt ist, welches man auch in vielen größeren Gartencentern in Deutschland kaufen kann.
Wer also demnächst im Wirtschaftsland etwas findet, was so ähnlich wie die hier abgebildete Pflanze aussieht, einfach mal am Stängel packen. Ist der deutlich dreikantig, kann man sich schon mal getrost ans ausbuddeln machen. Nicht immer kommen die Verdickungen auf Anhieb mit ans Tageslicht, aber mit ein wenig Ausdauer klappt das schon. Und im Zweifelsfalle freut sich der Gartenbesitzer, dass man seinen Acker jätet… Und natürlich darf dann auch jeder rein beissen und hier berichten wie das Zeuch wirklich schmeckt...
ich gehe mal davon aus, dass die Erdmandel mittlerweile verdaut und einigermaßen gesackt ist. Habe da nämlich noch das das Frischgrüne Zypergras (Cyperus eragrostis). Diese Art wächst ebenfalls in der „Kulturzone“, allerdings nicht als Unkraut in Äckern und Gärten, sondern mehr an Gewässerrändern wie z.B. Bewässerungsgräben oder auch in Rinnsteinen an kleineren Straßen. Allerdings ist sie bei weitem nicht so häufig wie die Erdmandel und nach eigenen Beobachtungen vorwiegend im Südteil der Insel zu finden.
Sie wird bis ca. 60 cm hoch und gilt als eingeschleppt. Manchmal sorgt sie für Verwirrung, da sie – je nach Reifestadium – unterschiedliche Gesichter besitzt, nämlich ein frischgrünes oder ein weniger frischgrünes. Habe daher Fotos von einem jüngeren und einem älteren Exemplar angehängt. Ach ja, sie besitzt übrigens (wie alle Zypergräser) einen dreikantigen Stängel…