| Bekannte Pflanze... |
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26.11.15 20:42
Velvetnicht registriert
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Re: Bekannte Pflanze...
Nabend zusammen,
wenn ich mich recht erinnere, hatte ich irgendwo schon mal geschrieben, dass es sich bei der Drüsigen Wolldistel (Andryala glandulosa) um eine sehr variable Art handelt, die einen manchmal ganz schön verwirren kann. Es gab auch schon zahlreiche Versuche, diese Art in mehrere Unterarten bzw. Varietäten zu aufzutrennen. Dies wird allerdings von vielen Autoren nicht übernommen, da die Übergänge zwischen den einzelnen Formen fließend sind und man sie eigentlich nur trennen kann, wenn man daran glaubt. Mithin eine sehr subjektive Einschätzung...
In der Flora of Madeira beschränkt man sich deshalb (glücklicherweise) auch auf zwei Unterarten, die man recht leicht unterscheiden kann. Aber auch hier findet man manchmal Pflanzen, die die Merkmale sowohl von der einen als auch von der anderen Unterart in sich vereinen, wo man dann wieder ins Grübeln kommen kann. Aber das soll uns an dieser Stelle nicht interessieren.
Und nun zunächst einmal Bilder von der Wolldistel, wie die meisten botanisch interessierten sie vermutlich kennen. Es handelt sich dabei um die Unterart "glandulosa" (Andryala glandulosa subsp. glandulosa).
Und hier noch Fotos der Unterart "varia" (Andryala glandulosa subsp. varia).
All diese Formen besitzen, wie der Name schon andeutet, zumindest im Bereich des Blütenstandes Drüsenhaare am Stengel, die darüber hinaus leicht "klebrig" sind. Wenn man also eine Pflanze findet, die so ähnlich aussieht, einfach mal anpacken.
Wenns nicht klebt, isset vermutlich wat anderes...
Aber ich befürchte mal, dass dieser Beitrag nicht unbedingt dazu geeignet ist, ein besonderes Interesse für gelb blühende Korbblütler zu wecken.
Gruß
Velvet
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27.11.15 20:30
Velvetnicht registriert
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Re: Bekannte Pflanze...
Strelizia:
Warum nicht? Was mich in der botanischen Ecke interessieren würde, sind medizinische Anwendungen von diversen Pflanzen. Das heißt, mindern sie irgendwelche „Befindlichkeiten“ wie Husten, Heiserkeit usw. wenn man sie als Tee, Salbe usw. verarbeitet?
Hallo Strelizia,
ich bezog mich mit meiner Aussage speziell auf die Korbblütler, von denen es eine Unzahl verschiedener Arten gibt, die sich sehr ähnlich sehen. Selbst für interessierte Laien ist es fast unmöglich, diese im Einzelnen zu unterscheiden.
Natürlich ist das Wissen um den Nutzwert verschiedener Arten sehr interessant, aber gerade in diesem Bereich ist es besonders wichtig, die betreffende Pflanze sicher ansprechen zu können. Darüber hinaus bin ich hinsichtlich der auf Madeira vorkommenden Heilpflanzen auch nicht besonders bewandert. Aber madBee hatte hier mal was zum traditionellen Heilpflanzengebrauch auf Madeira geschrieben bzw. wo man auch ein Dokument herunterladen kann, in dem zahlreiche Arten und ihre Verwendungsmöglichkeiten vorgestellt werden.
http://www.forum-madeira.eu/thread.php?b...=104
Allerdings nur auf portugiesisch, und aufgrund eines akuten Defizites hinsichtlich des portugiesischn Vokabulars bin ich da auch noch nicht weiter voran gekommen.
Torwarttrainer:
...wie kann man nur soooooooooooo viel über Pflanzen wissen? Hallo Tiago,
das geht natürlich nur, wenn man viiiiiiiele schlaue Bücher besitzt 
Ansonsten ist das so etwas wie eine Berufskrankheit, gepaart mit einer über 35-jährigen, europaweiten Erfahrung. Da bleibt so einiges hängen...
Gruß
Velvet
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13.12.15 20:38
Velvetnicht registriert
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Re: Bekannte Pflanze...
iris:
sind ja doch auch ganz hübsch und mit sonnigem Wesen versehen, diese gelben Korbblütler
also gut, du hast es so gewollt. Dann noch mal ein kleiner Nachschlag. Wie ich schon erwähnt habe, ist das was bei den Korbblütlern wie eine Blüte erscheint in Wirklichkeit ein Blütenstand, der mitunter aus hunderten von Einzelblüten zusammengesetzt sein kann. Man unterscheidet dabei zwischen den sogenannten Zungen- und Röhrenblüten. Innerhalb dieser Familie gibt es drei "Hauptgruppen":
1. Der Blütenstand besitzt nur Zungenblüten, wie zum Beispiel beim Löwenzahn, der Wolldistel oder auch dem Bartpippau.
2. Der Blütenstand besitzt einen äußeren "Kranz" aus Zungenblüten, der innere Bereich wird aus Röhrenblüten gebildet. Ein allseits bekannter Vertreter ist das Gänseblümchen. Hier sind die Zungenblüten weiß, die Röhrenblüten hingegen gelb. Andere prominente Vertreter sind die Sonnenblume oder auch Karwinskis Beschreikraut, von dem es hier im Forum übrigens in einem anderen Beitrag Fotos gibt.
3. Der Blütenstand besitzt nur Röhrenblüten. Dies ist bei den meisten "echten Disteln" der Fall. Ein anderes Beispiel ist die Gattung der Steinimmortelle (Phagnalon).
Diese Gattung gibt es auch auf Madeira, wenn auch recht selten. Je nach Standpunkt werden dort ein bis zwei Arten unterschieden. Bei der Felsen-Steinimmortelle (Phagnalon saxatile), einer Art die auch im Mittelmeerraum verbreitet ist, scheint man sich einig zu sein. Dann gibt es aber noch eine sehr ähnliche Art, die von den einen bloß als Unterart betrachtet, von anderen allerdings in den Rang eines eigenständigen Gewächses erhoben und als Madeira-Endemit angesehen wird. Hängt vielleicht auch davon ab, wie nahe man der Insel steht. Als Lokalpatriot ist man sicherlich eher geneigt, einen zusätzlichen Endemiten im Repertoire zu haben.
Ähnliches gilt auch für die weiter oben abgebildete Rose. Sie sieht der Hunds-Rose (Rosa canina), die auch in Deutschland ziemlich verbreitet ist, sehr ähnlich. Wenn man möchte kann man sie aber auch Madeira-Rose (Rosa mandonii) nennen.
Zum Glück gibt es aber nicht ganz so viele Arten, bei denen sich die Wissenschaftler zanken...
Gruß
Velvet
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08.01.16 21:14
Velvetnicht registriert
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Re: Bekannte Pflanze...
Nabend zusammen,
Und hier eine Art, die auf Madeira recht verbreitet ist. Man bekommt sie allerdings fast ausschließlich an meeresnahen Küstenfelsen zu sehen.
Gruß
Velvet
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05.03.16 13:15
Velvetnicht registriert
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Re: Bekannte Pflanze...
Tach zusammen,
den hier hätte ich fast vergessen...
Und als Erstes ist mir aufgefallen, dass die Formulierung "meeresnahe Küstenfelsen" ziemlich idiotisch ist. Meeresfelsen sind immer küstennah...
Wie dem auch sei, es handelt sich bei dieser Pflanze um den Meerfenchel (Crithmum maritimum), einem Doldenblütler, der an den Küsten Südeuropas, der Azoren und Kanaren sowie auf Madeira recht verbreitet ist. Zumeist an Felsen, selten auf Sand.
Und jetzt wird es wieder etwas krümelig...
Weder Gras, noch Cypergras, Segge oder Binse, sondern eine Hainsimse. Genauer gesagt Seuberts Hainsimse (Luzula seubertii). Man könnte sie auch Madeira-Hainsimse nennen, da sie nur auf dieser Insel vorkommt und zwar im Lorbeerwald ab etwa 1000 m Höhe. Wie viele Hainsimsen besitzt auch diese Art eine weiße Behaarung, insbesondere an den Blatträndern.
Und nun eine etwas auffälligere Pflanze, die hängend, niederliegend oder aufrecht wachsen und bis zu einem Meter groß werden kann. Normalerweise bildet sie dichte Bestände, manchmal findet man sie aber auch nicht so dicht wachsend.
Gruß
vom tautologischen Velvet
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