Der Gedanke ans Auswandern wandert in meinem Kopf herum |
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30.11.22 14:30
Wortspielernicht registriert
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Der Gedanke ans Auswandern wandert in meinem Kopf herum
Hallo zusammen,
ich komme gerade aus meinem Madeira-Urlaub zurück und denke ernsthaft darüber nach, auf diese einzigartige Insel auszuwandern. Ich bin von meinem Wesen her wahrscheinlich nicht prädestiniert fürs Auswandern und wenn, hatte ich dann bisher eher die Kanarischen Inseln im Kopf, aber nachdem ich in den letzten Jahren immer wieder nach Madeira gereist bin, dachte ich dieses Mal: Ich will hier nicht mehr weg, ich gehöre hier hin, hier finde ich meinen inneren Frieden.
Mir ist bewusst, dass es natürlich ein Riesenunterschied ist, ob man wo Urlaub macht oder dort lebt, und dass auch auf Madeira nicht alles Gold ist, was glänzt, und auch wenn ich beruflich ortsunabhängig bin, wäre alleine der Schritt, erst mal eine längere Zeit am Stück dort zu verbringen, eine große Herausforderung für mich, aber nach diesem Urlaub bin ich fest entschlossen, es zu wagen.
Wie geht es euch anderen, die vielleicht auch mit dem Gedanken spielen, nach Madeira auszuwandern? Was fasziniert euch an dieser Insel so sehr, dass ihr euch ein Leben dort vorstellen könntet? Und was hält euch bisher davon ab, den Schritt zu gehen? Ich würde mich über einen Austausch sehr freuen.
Viele Grüße
Wortspieler
Zuletzt bearbeitet am 30.11.22 14:31
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30.11.22 20:38
Anela Madeira-Levkoje
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Re: Der Gedanke ans Auswandern wandert in meinem Kopf herum
Hallo Wortspieler,
das, was du da schreibst, klingt sehr bekannt
Nach unserem ersten Urlaub auf der Insel planten wir schon unseren zweiten, und nach dem auch tatsächlich eine mögliche Auswanderung. Damals waren wir aber noch beide in unserer Ausbildung und somit war ein Umzug nicht möglich. Wir verbrachten aber trotzdem jährlich viele Wochen auf Madeira, und besitzen dort sogar einen Baugrund.
Nun, nach mehreren Jahren, sind wir noch immer nicht dauerhaft auf Madeira, und ein Haus haben wir auch nicht gebaut. Einerseits kam uns die Pandemie in den Weg, andererseits sprachen auch immer viele andere Gründe gegen einen Umzug. Ich werde versuchen, einen Einblick zu geben
Da wir beide Wissenschaftler sind und wirklich gerne an genau dem arbeiten, woran wir eben arbeiten, sind wir gerne vernetzt. Madeira ist bekanntlich sehr isoliert, die großen Forschungseinrichtungen sind weit weg. Obwohl wir arbeiten können, von wo aus wir wollen, sind wir nach einigen Wochen/Monaten auf der Insel schon auch gerne wieder auf größeren Universitäten vor Ort. Wir waren auch schon einige Male auf der Universität in Funchal, ich arbeite sogar mit einer Forschungsgruppe dort zusammen.
Der nächste Grund ist, dass wir - obwohl wir Madeira gerade für die Ruhe dort lieben - schon ziemliche Großstadtmenschen sind. Das war uns bei unseren ersten Madeirabesuchen noch gar nicht so bewusst. So schön der Madeiraaufenthalt auch ist, wir freuen uns danach immer auf die große Stadt.
Ausserdem fällt es uns schwer, auf der Insel wirklich gute Objekte zur Miete zu finden. Ich spreche jetzt nicht von Urlaubsunterkünften, da hatten wir noch nie Probleme. Aber wenn man etwas für ein paar Monate sucht, sieht es schon anders aus. Entweder ist die Lage schlecht, oder es ist zu klein/ungemütlich um dort auch arbeiten zu können, oder viel zu teuer. Deshalb wollen bzw. wollten wir auch ein kleines Haus für uns bauen - so, dass es für unsere Zwecke perfekt ist. Wir hatten aber auch hier einige Probleme und im Moment sind die Kosten zu hoch und die Lust nicht vorhanden. Vielleicht ändert sich das ja wieder.
Dann kommt hinzu, dass man nach einigen Jahren viel gesehen hat. Vorallem, wenn man bürokratisch mit der Insel zu tun hatte es ist tatsächlich wie du sagst, und nicht alles Gold was glänzt. Nichtsdestotrotz planen wir wieder den nächsten längeren Aufenthalt auf Madeira. Wir sind auch ständig im Austausch mit neuen Architekten für den Hausbau, also es tut sich immer was. Ob wir glauben, dass wir mal längere Zeit (also noch länger als bisher immer) auf Madeira sein werden? Vielleicht. Ob wir es dort noch immer toll finden? Ja!
Soviel zu unseren Gedanken zum Auswandern. LG aus Wien, Anela
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05.12.22 11:14
Dagamba Madeira-Natternkopf
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Re: Der Gedanke ans Auswandern wandert in meinem Kopf herum
Hallo Wortspieler, hallo Anela,
mein Mann und ich waren 2013 zum ersten Mal auf Madeira, seitdem empfinden wir Madeira als unseren Seelenort. Kaum aus dem Flieger, tief eingeatmet, geht das Herz auf: angekommen!
Wir haben auch oft an daran gedacht, nach Madeira zu ziehen. Uns halten verschiedene Gründe ab:
- Sollten wir dort wohnen, müssten wir hier in Deutschland alle Zelte abbrechen, zwei Wohnungen/Häuser könnten wir nicht unterhalten. Unsere alten Eltern und erwachsenen Kinder leben aber hier. Hier leben wir in einem kleinen Dorf auf dem platten Land und sehen weder Familie noch Freunde ständig, aber wir können innerhalb von einer Stunde alle erreichen.
- Meine Eltern haben mal einige Jahre in Spanien gewohnt und wenn wir uns mal gesehen haben, bedeute das für uns, den Jahresurlaub dort zu verbringen. Und dann hockt man 2 – 3 drei Wochen ständig zusammen, das kann ganz schön anstrengend sein. Mal eben schnell auf einen Kaffee oder ein gemeinsames Essen geht ja nun mal nicht.
- Anders als bei Anela, die die Großstadt vermisst, ist mir klar geworden, dass ich das Radfahren vermissen würde. Ich bin mein ganzes Leben gern geradelt, aber auf Madeira hätte ich dazu nicht die geringste Lust.
- Vor ein paar Jahren bin ich an Krebs erkrankt und habe es sehr geschätzt, die Behandlung hier in Deutschland zu erhalten. Nicht, weil die medizinische Versorgung dort nicht gut wäre, sondern weil mir alles in meiner Muttersprache erklärt wurde. Ich lerne Portugiesisch, aber vom Verstehen komplexer Sachverhalte bin ich meilenweit entfernt.
- Wir waren nun bereits 8 Mal auf Madeira. In den Jahren haben wir immer wieder Veränderungen festgestellt und viele empfinden wir nicht als Vorteil für Madeira. Damit meine ich die zunehmende Zubetonierung ohne Rücksicht auf Verluste und unfassbare Touristenmassen. Da nehmen wir dann immer ganz schnell Reißaus.
- Sollten wir auswandern, würden wir gern ein altes, typisches Haus kaufen wollen. Eines haben wir vor mehreren Jahren mal besichtigt. Als uns die Erbengemeinschaft den Kaufpreis mitteilte, dachten wir an einen schlechten Scherz. Teilweise sind die Preisvorstellungen einfach utopisch.
Unser nächster Urlaub ist schon gebucht. Darauf freuen wir uns das ganze Jahr. Wir können uns auch vorstellen, mehrmals im Jahr dorthin zu fliegen und würden uns immer wohlfühlen. Aber einer Auswanderung stehen wir mittlerweile doch kritischer gegenüber.
Viele Grüße aus Norddeutschland Dagamba
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05.12.22 12:50
Mihainicht registriert
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Re: Der Gedanke ans Auswandern wandert in meinem Kopf herum
Hallo Dagamba , Ein altes typisches Haus auf Madeira zu kaufen klingt erstmal verlockend doch die entspricht nicht unbedingt den Standard an den wir gewohnt sind sei es auch bescheiden oder ist nicht einmal bewohnbar.Daher muss es renoviert werden und es gibt kaum Handwerker in Madeira die das rechtzeitig schaffen,wenn überhaupt.Meistens kriegt man ein Angebot und hört danach nicht mehr von der Firma weil die Preise ständig steigen und die das nicht mehr einhalten können.Das heißt viele die einen Haus dort verkaufen in renovierten Zustand sind Deutsche oder andere Westeuropäer.Jetzt möchte ich wissen welcher Deutsche Arbeiter würde in Madeira 3/4 Monate arbeiten und danach seine Arbeit in Madeira Lohn umzutauschen .Gleichzeitig steigen die Preise in Madeira weil ja auch die Bewohner Maderas wissen das wir besser verdienen und immer mehr Ausländer die bessere Plätze kaufen.Die Löhne in Madeira sind durchschnittlich 7/800 Euro Netto.Liebe Grüße Mihai
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06.12.22 08:03
Mihainicht registriert
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Re: Der Gedanke ans Auswandern wandert in meinem Kopf herum
Hallo Espadarte,mögest du recht haben,wir wissen ja wie der Durchschnitt kalkuliert wird.Die 10 Prozent Überverdiener und die Armen durch zwei.Dieses Bild entsteht auch in andere Länder so das es am Ende heißt die verdienen doch genug.Auch in dem Fall können keine Schnäppchen Preise mehr entstehen,bzw sind längst vorbei.Grüße Mihai
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06.12.22 17:45
Cojimar72 Madeira-Cinerarie
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Re: Der Gedanke ans Auswandern wandert in meinem Kopf herum
Hallo Wortspieler,
das mit dem "Nichtmehrwegwollen" verstehe ich. So ging es mir und meiner Frau auch. Wir haben immer wieder auf Madeira Urlaub gemacht. Zwischendurch auch andere ferne Länder gesehen.
Madeira hat einfach einige Vorteile: vergleichsweise nah und gut zu erreichen, einzigartige Natur, Ruhe für den Wanderer, aber auch Geschäftigkeit in Funchal für denjenigen, der Menschen um sich braucht. Dazu freundliche, kommunikative Einheimische, viel Pragmatismus (auch bei staatlichen Institutionen wie dem Finanzamt), bei Mobilfunk, Internet, Banking deutschen Verhältnissen weit voraus. Es hat auch einen Grund, warum so viele "aus der digitalen Welt" auf Madeira arbeiten und leben. Wenn das Telefon funktioniert und der Server irgendwo auf der Welt erreichbar ist, lässt es sich auf Madeira gut aushalten (siehe https://digitalnomads.startupmadeira.eu/)
Uns hat das in Summe überzeugt, so dass wir hier ein Haus und Land gekauft haben. Jetzt versuchen wir, alle zwei Monate für jeweils 1-2 Wochen vor Ort zu sein. Bis jetzt haben wir hier jede Herausforderung gemeistert (Handwerker, Behörden etc.). Unser Eindruck dabei auch: Allenthalben wird einem mit Wohlwollen, Freundlichkeit und Pragmatismus begegnet.
Klar gibt es auch Kritik: es wird schon sehr viel gebaut. Nicht immer im Einklang mit der Natur. Aber auch da wird es perspektivisch Widerstände und einen Diskurs geben. Alles muss durch das Nadelöhr Flughafen. Alles an Waren muss, wenn es nicht auf der Insel vorhanden ist, über den Hafen in Canical herangekarrt werden, An sonnigen Tagen wird es an den Levada-Hotspots (25 Fontes zum Beispiel) sehr voll, auch was die Parkplätze betrifft. Man muss aber auch anderen das zugestehen, was man selbst für sich in Anspruch genommen hat. Oder man handhabt es so wie beispielsweise in Botswana oder Bhutan: Limitierung der Touristen-Zahlen über Hochpreis-Tourismus. Wahrscheinlich eine Diskussion für sich.
Aber um Ruhe und Kraft zu tanken ist Madeira aus unserer Sicht ein einzigartiger Ort. Da reicht eine Wanderung (es gibt ja so viel mehr als die Wanderrouten aus dem Rother-Führer), ein abendliches Bad in Madalena do Mar und ein Bierchen in der Bar oberhalb der Badestelle. Oder ein Plausch mit den Nachbarn, die sich abends oberhalb unserer Straße auf der Bank in einer Straßenkurve treffen. Viel mit Händen und Füßen und DeepL (für das noch schwache Portugiesisch).
Eine Blaupause für eine Auswanderung wird es nicht geben. Vielleicht wäre eine Langzeitmiete ein erster Schritt für Dich. Einfach einmal 2-3 Monate hier leben und fern-arbeiten.
Besten Gruß, Georg
Zuletzt bearbeitet am 06.12.22 17:48
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27.06.23 20:05
Indispechtnicht registriert
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Re: Der Gedanke ans Auswandern wandert in meinem Kopf herum
Hi Leute bin ganz neu in der im forum ich würde gerne auch nach madeira auswandern mit meiner Familie meiner Mutter und meinen Brüdern und wollte mal fragen wie es aussieht mit einer deutschen Schule dort lg
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28.06.23 10:05
Cojimar72 Madeira-Cinerarie
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Re: Der Gedanke ans Auswandern wandert in meinem Kopf herum
Hallo zusammen,
ich bin mir nicht sicher, ob meine Antwort hier im Thread eigentlich ein neuer eigener sein sollte. Mir ist das jetzt schon mehrmals aufgefallen: Unsereiner und andere auch antworten (zum Teil auch sehr ausführlich) und der Themensteller reagiert in seinem eigenen Thread überhaupt nicht Dafür klinken sich andere mit neuen Fragen ein und tauchen ebenfalls wieder ab.
Wie wäre es, wenn sich Themenöffner oder Fragensteller selbst kurz vorstellen.
Wie wäre es, wenn öfters auf die Suchfunktion hingewiesen würde. Die Frage meines Vorgängers gab es schon öfters. Zudem ergibt die Google Suche mit deutsche Schule und Funchal schon einiges.
Wie wäre es, wenn der volle Zugang zum Forum erst nach 5 substanziellen Beiträgen gewährt werden würde. So kenne ich das auch aus anderen Foren.
So entsteht hier eher der Eindruck: ich fliege bald nach Madeira. Und habe hier Mal eine Frage. Oder ich könnte mit vorstellen auszuwandern etc . Und danach hört man nie wieder was von demjenigen.
Wie soll sich da ein Wissens- und Erfahrungsaustausch verstetigen und vertiefen lassen?
Aber vielleicht geht das nur mir so? Vielleicht würde auch ein forumspezifisches Wiki oder FAQ der Sache abhelfen.
So erscheint das zumindest mir etwas .... ermüdend. Leider.
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