Hallo Daniel zu Frage 1. Die Levada endet vollkommen unvermutet nach ein paar hundert Meter an einem kleinen Bach. Gab es vor einiger Zeit hier im Forum sogar ein paar Bilder von Auf alten Karten geht sie viel weiter. Aber ich denke ein Erdrutsch schon vor langer Zeit. zu Frage 2. schließe ich mich aus eigener Erfahrung funky an. Am besten mal selber anschauen, aber rechtzeitig umdrehen, ist ja nicht weit von den Balcoes. Grüsse warmduscher
Zuerst möchte ich ein paar Bilder zur Levada da Serra do Faial reinstellen. Wir haben gestern wie schon erwähnt die Noguieira-Runde gemacht und sind im Tunnel, in dessen Mitte die Röhre zum Kraftwerk abzweigt, der Levada gegen die Fliessrichtung weitergegangen (Tunnel 1). Zuerst kommt dann eine Schlucht mit einer Leiter zum Aufstieg zu einem beachtlichen Kessel (Schlucht 1).
Das Wasser wird in einer Röhre gefasst und in einen Tunnel (Tunnel 2) geleitet.
Dieses Wasser bleibt im Tunnel 2 in der Röhre und fliesst in Marschrichtung, in der Levada fliesst das Wasser gegen die Marschrichtung.
Fand ich irgendwie seltsam. Nach dem Tunnel 2 (Ca. 800m) kommt die Schlucht 2. Das Wasser dieser Schlucht fliesst in den Tunnel 2 und danach in den Tunnel 1.
Das Wasser aus der Röhre wird in der Schlucht 2 ins Tal gelassen über einen 10 m Wasserfall.
Es folgt Tunnel 3. Die Levada ist jetzt trocken. Nach dem Tunnel steht man oberhalb der Verzweigung von Schlucht 2 zur Schlucht 3. Von diesem Punkt sieht man etwa 50 m tiefer die Madre der Levada Furado, gespiesen vom Wasser der Schlucht 2.
Die trockene Levada geht weiter in der Schlucht 3, die auch trocken ist,
durch einen weiteren kürzeren Tunnel 4 bis zur Madre, die mit einem riesigen Felsbrocken blockiert ist.
Von hier ist vermutlich ein Abstieg zur Levada Furado möglich.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie ist der Zustand der Levada Furado von der Madre bis zu den Balcoes. Dies haben wir heute erforscht.
Schon nach 10 m fliesst kein Wasser mehr, eine graue Röhre, die rauscht, ist das höchste aller Gefühle.
Der Weg blebt anfangs breit, wird aber immer häufiger von Hindernissen versperrt.
Manchmal müssen diese auch etwas ausgesetzt überquert werden
Der Weg wird schmaler, das Levadamäuerchen auch, der Abgrund etwas tiefer
Nach etwa 800 m (geschätzt) die frohe Botschaft:
Blick schweift
Siehe da, ein Weg, der talwärts führt, aber wie weit?
Keine Lust zum Erforschen! Weiter gehts der Levada und was früher mal Levada war entlang
Marsch in der Levada, enn das Mäuerchen weggebrochen
Es wird langsam etwas ungemütlich
Und hier folgt das Veto meiner Frau
Ich denke, man könnte weiter gehen, aber im Team muss es für beide stimmen.
Also zurück, an der Verbotstafel vorbei, kurz vor den Balcoes treffen wir einen Wandersmann mit einem riesigen Rucksack und Zelt. Nach 5 Minuten Geplauder auf Englisch stellen wir fest, dass wir einen Schweizer vor uns haben. Er ist der Meinung, dass es hier weiter zur Nogueira-Zentrale geht und er will bis am Abend auf dem Ruivo sein um zu campieren. Wir erklären ihm, wie der Weg aussieht und dass er sich vermutlich bei der Wahl des Weges vertan hat. Die Schotterpiste, die er nach seiner Karte begehen wollte, liegt 500 Höhenmeter tiefer. Er ist leicht sauer, weil er jetzt den Weg zurückgehen muss, runter ins Tal, weiter zur Energiezentrale und so weiter. Da kommt ein Franzose daher, mächtig schnaufend und schwitzend, er erklärt, er sei den Weg von Nogueira raufgekommen, der Zustand sei ganz passabel. So kann unser Landsmann diesen Weg unter die Füsse nehmen und spart locker 3 Stunden. Seine Karte war übrigens katastrophal. Die Hälfte der Wege war falsch oder gar nicht eingezeichnet. Er wollte vom Moria Tunnel, der sich auf der Karte mit dem Ruivo-Aufstieg kreuzt, in dessen Mitte nach links abbiegen und direkt auf den Ruivo aufsteigen. Ich habe ihm erklärt, dass er da etwa 800 m Gestein über sich hat und dies relativ schwierig werden könnte. So hat er in der Not meine T&T-Karte photographiert und hoffentlich hat er sich nicht irgendwo im Inferno verlaufen. Ich stelle mir vor, der Kerl mit dem Rucksack auf der bröckligen Levada...
Manchmal trifft man eben im Leben zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Leute!
Was jetzt aber sonnenklar ist:
1. Die Levada Furado ab Balcoes ist nur für Outdoor-Schweine geeignet (wobei ich mich einem solchen jederzeit anschliessen würde) 2. Auch wenn man es bis zur Madre schafft, ist der Aufstieg auf die höhergelegene Levada noch nicht im Trockenen. 3. Der Abstieg nach Quintal ist vorhanden und machbar, einfach bei der Verbotstafel den Blinker rechts und 500 Meter runter.
Hallo Daniel, bin begeistert von deinem Erkundungsdrang. Ein paar Anmerkungen zu deinen Bildern. Ich zähle sie einfach in jedem Bericht von oben an. Erkundung von Balcoes: Bild 7 + 8 der Weg der talwärts führt ist der Weg zum Fahrweg zum Kraftwerk Nogueira. Darüber ging es ja die beiden Seiten vorher. Ich bin dann noch etwas weiter gegangen, wie dein letztes Bild. aber dann kam an dieser Stelle mein Veto für mich. Aber ein paar Meter vorher ging es rechts runter über einen alten Erdrutsch bis zum Bachbett des Ribeira Juncal. In diesem Bachbett war es möglich aufzusteigen. Vorbei an der Madre der Levada Furado. Dein Bild Bis zu dem großen Stein, der aber 2005 meiner Ansicht nach dort noch nicht lag? Dann ging es weiter bis zum Wasserbehälter im Fels und dann zum Kraftwerk. Vom Zufahrtsweg ging es wieder den Weg auf Bild 7+8 hoch zu den Balcoes. Gruß warmduscher
Schade, dass die Madeirenser nicht so großzügig mit den "Via Ferrata" umgehen wie die Südtiroler. Da sehe ich noch eine echte "Marktlücke". Wäre zehnmal interessanter als die "Treppenwege". Daniel, Warmduscher - Respekt! Gruß, bacalhau
Moin, ich möchte hier gerne nochmal die Levadinha Joao de Deus aufgreifen, die am Beginn der Tunnels Nogueira-Queimadas endet und ihre Madre ein paar Hundert Meter weiter in einem kleinen Einschnitt zu haben scheint. Ich sage absichtlich scheint - wir sind diese kürzlich ebenfalls gelaufen bis zu der besagten Madre, an der sie endet. Da in älteren Karten und im Quintal-Buch der Verlauf sich gänzlich anders darstellt, möchte ich mit Eurer Hilfe versuchen, hier zu rekonstruieren, was mal war und was davon noch begehbar ist.
Stand auf den aktuellen Karten: - auf T&T garnicht verzeichnet (da stimmt nicht mal der Verlauf der Levada bis zum Nog.Queim.Tunnel) - auf IGEO ist etwas verzeichnet und zwar länger, als es dem derzeit begehbaren Teil entspricht (die Lv hat aber auf der neuen IGEO keinen Namen, auf der alten Stand an selber Stelle (Levadinha Joao de Deus))
Die Karte unten ist aus diversem zusammengebastelt: Grundlage T&T, LvJoao de Deus und aktuelle Erdpisten von aktueller IGEO, Zwischenstück von alter IGEO, schwarzer Pfeil ist m.E. die Lage der Madre der Levadinha, schwarze Punkte deuten den Teil an, der lt. Quintal-Buch von diesem Weg ein Tunnel sein soll.
Wenn man von Nogueira kommend zum Nog.Queim.Tunnel läuft sieht man auf dem gegenüberliegenden Hang auf etwa 1000m Höhe zum einen den noch begehbaren Teil der Lv Joao de Deus, weiter östlich aber auch weitere Wegstücke, die früher vermutlich mal dazugehört haben, selbst vom Balcoes sind deutliche Teilstücke zu erkennen.
Frage 1: wie weit lief der Weg mal als Levada? Meine Vermutung: er hörte als Levada dort auf wie auch heute, auch, wenn auf der alten IGEO der Schriftzug sich den kompletten Hang entlangzog - die deutlich zu erkennenden Teilstücke scheinen für mein Auge deutlich tiefer zu liegen (vllt. 10-20 Höhenmeter), da die Levadinha aber Richtung Nog.-Queim.-Tunnel fließt, sollte da keine Levada mehr sein. Alternative Interpretation: die Levadinha gewinnt im aktuellen Zustand zwischen Nog.Queim.Tunnel und der Madre mal ein paar Meter Höhe, vllt. lief früher alles etwas weiter unten (inkl. den weiter östlich sichtbaren Teilwegen). An der heutigen Madre habe ich mal versucht, ein wenig das Bachbett hochzuklettern, ist aber recht rutschig und sieht nicht so aus, als ob es nach kurzer Zeit einen Abzweig in östliche Richtung gäbe.
Frage 2: wo kommt der Tunnel raus, der lt. Quintal (konsistent zu den geschnittenen Höhenlinien auf der alten Karte) einen Teil des Weges dort ausmacht?
Frage 3: wie laufen die Wege weiter zusammen? Oben rechts auf dem Kartenausschnitt sieht man die Erdpisten lt. neuer IGEO, die m.E. ziemlich exakt dem Bild vor Ort entsprechen (wir sind als Test die Runde mal abgelaufen, ist garnicht soooo uninteressant dort). An der Südwestecke dieser Runde stimmt die neue und alte IGEO (alte ist id. T&T) nicht ganz überein - vor Ort ist aber nicht ansatzweise eine Weggabelung zu erkennen - aus meiner Sicht eher eine (von T&T übernommene) Ungenauigkeit der alten Karte. An dieser Ecke sind wir mal den Hang etwas hochgestiegen (die 10 Höhenmeter, die dort ansatzweise übersichtlich sind) - es sieht m.E. nicht so aus, als ob sich da irgendwer in letzter Zeit mal durchgezwängt hätte.
Frage 4: kommt man noch an südwestlicherer Stelle auf den alten Weg? den einen Weg, der in der T&T noch drin ist, haben wir leider nicht auch noch probiert (entspricht dem in der alten IGEO) - Ausgangspunkt war bei uns die Schnittmenge alte/neue/T&T-Karte - damit kommt man immerhin bis zu dem in Frage 3 beschriebenen Punkt. In dieser Frage vertraue ich aber eher GE, der Blick dort legt nahe, dass der Verlauf in der neuen IGEO stimmt und T&T einfach die alte IGEO übernommen hat.
Bilder vom Hang der Levadinha könnte ich noch einstellen, wenn's wem hilft - selbst bei GE kann man aber auf dem Hang das eine oder andere erahnen.
Ich hoffe erstmal, dass jemand hier genaueres weiß, dort schon gelaufen ist, oder ähnliches.
die T&T-Karte hat in vielen Details einfach die alte Militärkarte kopiert
Bei der Levadinho aus der alten Militärkarte ist zu bedenken was der Sinn dieser Levada vermutlich war. Es war bestimmt kein Zufluss zum Kraftwerk Faja do Nogueira weil es dieses Kraftwerk damals noch nicht gab. Es war daher vermutlich eine Levada zur Bewässerung des Gebiets oberhalb von Lombo do Galego. Von dort aus würde ich die Erkundung starten.
Genau das gleiche Problem hat mich bei unserer Nogueira-Runde auch beschäftigt, doch ich wagte gar nicht, dieses hier zur Diskussion zu stellen, da ich dachte, wer interessiert sich schon für solche Details.
Nun, Du hast begonnen, ich dopple mit Nachdruck nach:
Nur zur Information ein paar klärende Facts und Bilder für alle noch nicht Eingeweihten:
Die Levado do Pico Ruivo (aka Lev. do Faja da Nogueira) wird beim Calderao do Inferno gefasst und durch einen langen Tunnel (Moria Tunnel) ins Tal der Ribeira Seca geleitet.
Ausgang des Tunnels
Blick von der Ribeira Seca, blau der Verlauf der Levada do Pico Ruivo
Blick von der Brücke talauswärts, von der linken Talseite wird Wasser von einer Levada über ein Rohr zur rechten Talseite geführt
und dort in die Levada do Pico Ruivo (im Tunnel) geführt
Diese zuführende Levada ist die Levadinha Joao de Deus
Wir hatten leider keine Zeit, die Levada weiter zu gehen, aber gemäss Warmduscher endet sie nach ein paar hundert Metern in einer kleinen Schlucht
Auf dem Rückweg auf der Levada do Pico Ruivo konnten wir den Verlauf dieser Levada auf der gegeüberliegenden Talseite verfolgen. Auch ich hatte das Gefühl, dass mit dem Gefälle etwas nicht stimmen kann. Dass auch Du das so gesehen hast, beruhigt mich, also war nicht die Sonne schuld.
Der Verlauf sieht wirklich verlockend aus
Wie Macnetz angetönt hat, scheint ab der kleinen Schlucht die Levada in die andere Richtung zu laufen und den talauswärts liegenden Gebieten Wasser zu bringen. Natürlich konnten wir nicht sehen, ob die Levada noch Wasser führt. Aber die Tunnels sehen wirklich lecker aus.
Wenn ich dort wäre, würde ich den Weg von Cruzinhas Richtung Queimada suchen
und hoffen, dass er irgendwo die Levada (blaue Punkte) kreuzt.
Leider geht es eine Weile, bis ich wieder auf Madeira sein werde, bis dann hast Du wahrscheinlich das Rätsel schon gelöst.
trau dich ruhig mit deinen Fragen. Was Madeiras Berge angeht sind wir detailverliebt
Der von dir vorgeschlagene Weg wird aber vermutlich auf dem Grat über der Galerie verlaufen. Du kreuzt dann zwar die Levada, kannst sie aber ohne Abseilen nicht erreichen.
Wir können die gesuchte Galerie bis zur Erstbegehung als "Daniel-Galerie" bezeichnen da du die ersten Bilder hier eingestellt hast.