| Passwort vergessen?
Sie sind nicht angemeldet.  Anmelden

Infos, Tipps und Austausch zu Leben und Urlaub auf Madeira

 


Einfach so: Mietauto Madeira
  •  
Bewertung abgeben
 1
16.12.18 23:26
Schwimmbaby 

Madeira-Cinerarie

Einfach so: Mietauto Madeira

Also mal fast ohne Aktualität, nur so unsere Erfahrungen:

Madeira ohne Auto ist irgendwie wie Lapas ohne Knofl: Naja. Geht auch. Nur lang nicht so gut. Und, aus Spass an der Freud, Busfahren kann man ja trotzdem noch. Die schönsten Wanderungen sind immer noch die, wo´s mit Rodoeste hin oder zurück geht, man tiefenentspannt in die Schluchten gucken kann, und gleichzeitig über die Bordlautsprecher volle Kanne Radio Comercial hören und dem Busfahrer beim telefonieren zuschauen kann. Oder die Millimeterarbeit in den Funchalkurven bewundern.

Wir fahren jetzt seit irgendwie 30 Jahren Urlaubsmietauto, und so richtig schlechte Erfahrungen haben wir eigentlich noch nie gemacht. Worst off war noch Bravacar in Lissabon, erstmal brauchst ein Taxi vom Flughafen zu deren Schmuddelbüro in den Suburbs, wo sich die Knallertussi in Knackshorts erstmal die Fingernägel neulackt bevor Du drankommst und Dir dann den Schlüssel für einen zusammengeflickten Diesel auf irgendwas schwarzem, was früher mal Reifen war, in die Hand drückt. Auch ok. Sie war dann einverstanden dass wir beim Mängelbildchen einfach nur das Auto angekreuzt haben, all inclusive, und gut. Gebts zurück, scheissegal wie, der nächste wirds schon nehmen (müssen).

Um Bravacar Madeira machen wir seitdem den eher größeren Bogen, auch wenn die vielleicht gar nix dafür können, für Lissabon.

Wir haben schon alles gehabt, Hertz, Avis, Europcar, Goldcar, Budget, keine Ahnung was noch. Jetzt sind wir grad wieder mal auf the best island ever und fahren Keddy by Europcar, einen ziemlich nagelneuen Opel Corsa (09/18, 3.000 km) mit ziemlich massig Pferden, also von Calheta auf Prazeres zischt der jedenfalls auf der Überholspur zwischen Kreisel und drittem Tunnel im vierten. Auf Madeira sind Pferde manchmal nämlich tatsächlich wichtig, es geht schonmal echt bergauf, und obwohl wirs eigentlich kennen sind wir jedesmal wieder erstaunt wie arg.

Off topic: Die Schleicher-Raser-Schere in Madeira ist leider ein Wachstumsmarkt. Z.B. Autobahn. Nicht sooo viel Verkehr, obwohl auch der immer mehr wird. Rechts eigentlich frei, nur 200m vorn ne Einfahrt. Oder ein Touriauto. Oder ein Holzlaster. Oder Pickup (Pickups Madeira kannst nicht einschätzen. Entweder schneck oder Hebamme im Einsatz. Also irgendwas zwischen 60 und 160 km/h). Also auf links sachte rüber mit Deinen 100/110 bei 90 erlaubt. Tja, akkurat jetzt die SMS von hinten (Sekretärin mit Sonnenbrille, Tempomat auf 150). Was ich sagen will: Ja, auch in Madeira muss man inzwischen multitasken, also immer Verkehr vorn UND hinten im Auge haben. Und je mehr Pferde desto dafür schon besser.

Also Mietauto: Nehmt nicht den billigsten, nehmt nicht Kategorie 1 (ausser Insularcar, s.u.). Level up für 2 Wochen sind 20 Euro mehr die sich lohnen.

Den Dunniwettin Opel Corsa haben wir haben grad aktuell für irgendwas um die 370 Euro für fünf Wochen fünf Tage , also unter 10 Euro täglich. Ack. Billiger hätten wir tatsächlich schon sowas wie schlechtes oder „Da-stimmt-doch-was-nicht“- Gewissen.

War das billigste Angebot der Kategorie EDMR. Das ist die Kategorie Clio, Polo, Corsa, Fiesta. Uns persönlich ist das dann immer egal ob Clio, Polo, Corsa, Fiesta oder Seat Ibiza. Weissrotschwarz scheissdrauf. Zwei Personen kommst überall hin. Viertürer ist gut aber auch egal.

SUV´s gibts hier schon auch, weniger natürlich wie in D, aber sie nehmen zu, und mieten kann man sie natürlich auch. Abgesehen vom finanziellen und davon, dass wir die eh nicht mögen, würden wir aber hier eher abraten, schon allein wegen der verlorenen Urlaubsstunden mit Parkplatzsuche. Weil für den einheimischen Volkssport „Beim Madeira-Shopping in die Lücke quetschen“ die halt eher unpassend sind. Oder bei Gegenverkehr in der De-facto-Einbahnstraße, Straße ist hier auch gern zum einfach mal parken da.

Gebucht haben wir wieder mal bei Opodo, die waren fünf Euro billiger als Cardelmar. Buchen tun wir eigentlich grundsätzlich beim billigsten fürs gleiche Auto / die gleiche Kategorie. Das ist komischerweise ziemlich oft Opodo, dicht dahinter Cardelmar, selten bis gar nicht Expedia und l-tur, und außer Goldcar auch fast nie der Vermieter direkt. Den Preisvergleich machen wir trotzdem immer, sind ein paar Klicks, die oftmals erstaunliche Preisunterschiede bringen. Benzintank full to full scheint gottseidank wieder Standard hier zu werden, alles andere ist immer schlecht und sollte bei der Angebotswertung eingeplant werden. Vor Rückgabe bei der Autobahntankstelle Nähe Ausfahrt Jardim Botanico volltanken ist im übrigen bisher noch immer als „full“ durchgegangen, sind ca. 20 km bis zum Flughafen und die letzte neste direcao ohne etwas Umweg.

Von Opodo bzw. Rentalcars, deren Koop- Partner, kriegt man dann in der Regel zwei Tage nach Buchung einen Anruf, aus Manchester in bestem Deutsch, die einen darauf hinweisen, dass das schon was kosten würde, wenn man den Wagen ins Meer oder in die nächste Schlucht fahren würde.Weil man zwar versichert ist, aber nicht ganz. Und das könnte man durch die full insurance aber abbügeln.

Wir meinen das soll jeder halten wie er will. Wir fahren jetzt wie gesagt seit 30 Jahren oder so Urlaubsmietauto, v.a. Festlandsportugal und Azoren und Madeira , aber auch Malle oder Kanaren oder Bulgarien oder irgendwas, und haben das nie gemacht. Ähmm nö, in Bulgarien haben wir, einfach um rein potentiell einem kyrillischen Rechtsstreit aus dem Weg zu gehen.

Durchschnittlich 5 Wochen jährlich, 30 Jahre, sind ca. 150 Wochen theoretische „full insurance“ á ca. 50 Euro wöchentlich, also bisher nicht gezahlte ca. 7.500 Euro Vollsicherheit. Bisheriger finanzieller Schaden demgegenüber: 0,00 €. Auch wenn wir z.B. auf Madeira oder Viana do Castelo schonmal den Frontspoiler beim Einparken auf die Bordsteigkante geschrammt haben, die sind oft schon verdammt hoch hier.

Unsere Selbstbeteiligung beim Teuerschaden des derzeitigen Corsa wäre 950 €. Tja, könnte passieren und wäre mistig, aber trotzdem noch ohne Hut in der FuZo oder Privatinsolvenz abzuwenden. Langfristig fahren wir mit basic insurance sicher besser.

Wie gesagt, muss man selber wissen, aber BWL- mässig machen das Geschäft halt prinzipiell die Ver- und nicht die Mieter.

Auf Madeira lieben wir Insularcar, v.a. den netten Kerl aus Santo da Serra, der i.d.R mit fünf Minuten Verspätung und etwas gestresst mit seinem Insularcar- Schild am Arrivals anhetzt. Die haben keinen Schalter am Flughafen und keine neuen Autos, aber z.B. Zweitfahrer kostenlos inclusive, eine (schätzen wir mal so ein) super Werkstatt, mit Auto nach Porto Santo no prob, und wenn man Reifenpanne hat Reifenwechselservice. Die kaufen von den anderen Vermietern, die eher auf neuere Autos setzen (und diese aufgrund ihrer BWLer abstossen, wenn die Alterszipperlein kommen), diese auf und vermieten sie bis zum gesetzlichen Rentenalter acht Jahre. Wir hatten da zwar nie Autos U100 (k km), aber immer higher level als unsere gebuchte billigste Kategorie, also immer einen Clio Corsa Polo oder sowas bei Buchung C1 oder Up. Keine Probleme so long. Vorteil u.a.: Den Wagen kriegt man direkt in der parking zone arrivals und kann ihn direkt in der kurzparkingzone departures zurückgeben (schon vor Übernahme Gedanken über genaue Rückgabeuhrzeit machen ist vorteilhaft!). Nur so zu den anderen Vermietern: Die haben alle einen Schalter direkt nach dem Zollschrankendurchmarsch, dort PA, Führerschein und Kreditkarte hinlegen und Papiere kriegen. Die Papiere dann am Parkplatz Ebene -4 bei der jeweiligen Gesellschaft abgeben und Schlüssel und Auto kriegen. Zur Ebene -4 kommt man von Arrivals raus über die Straße (Ebene 0), indem man erstmal auf Ebene +1 fährt, dort den Gang Richtung Meer 50m weiter geht und mit dem nächsten Aufzug zur Ebene -4 fährt. That´s Madeira logistic. Gegen die Verkehrsführung Flughafen Porto kann man damit natürlich nicht anstinken :o) ) Nachteil aktuell noch: Kein full to full. Also nicht einfach Abfahrt und Freiheit, sondern in Gaula raus und erstmal tanken. Volltanken für eine Woche Madeira könnte dann schonmal zuviel sein, je nachdem.

Hoffe mal dass sie sich nicht übernehmen. Das funzt unserer Erfahrung nach nur bis zu einem gewissen Wachstumsgrad, dann wächst es übern Kopf und die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis lassen nach.

Aber noch passt es. Prinzipiell. Die habens halt heuer leider noch nicht hingebracht, an Opodo oder Cardelmar vernünftige Preise über den Jahreswechsel 18/19 hinaus zu funken. Vor 31.12. waren sie wieder mal die billigsten, und nach 01.01. auch. Aber competitive warens halt leider 800 Euro zuviel und viel viel mehr als bei zwei Buchungen ohne 31.12. - 01.01. Nachdem solche, naja nicht unbedingt Kleinigkeiten, das kann halt auch zu zwei verschi … planten Tagen führen, noch dazu genau dem wo´s acht Minuten kracht in Funchal, uns zu ungewiss waren haben wir halt diesmal wiedermal Keddy by Europcar. War ja auch wirklich günstig.

Und nebenbei bemerkt ein sehr netter Urlaubsstart mit dem sympathischen Schaltersenhor. Der meinte irgendwann während der Formalitäten, dass wir unbedingt auf seine Seite kommen müssten und uns das im PC ansehen. Wir: Gerne, aber wir tippen mal auf ein „un(ab)schlagbares full-insurance-Angebot, und wenns das wäre muss das draufgucken ja nicht unbedingt sein, oder? Er lächelte dann wirklich echt nett und hat sich dann irgendwie auch dafür entschuldigt dass es halt sein Job ist das Zeug immer anzubieten. Und dass es besser wär nach Faja dos padres nicht mit dem Auto … War echt lustig.

hoellena, mrjasonaut, wauzih, Torwarttrainer, madeirafan, Feger, Jardineira und bycycle gefällt der Beitrag.
22.12.18 09:55
GeorgHann

nicht registriert

Re: Einfach so: Mietauto Madeira

In Italien würde ich keinesfalls auf Vollkasko ohne Selbstbeteiligung verzichten, ich wurde mal um 800 EUR für eine Schramme erleichtert, die schon vorhanden war. Und gerade in Portugal sind die Selbstbehalte ab ca. 1000 EUR extrem hoch. Aber auch in anderen Ländern werden einem Vorschäden in die Schuhe geschoben. Seit ein paar Jahren zahle ich für den Ausschluss der Selbstbeteiligung nicht mehr über den Mietwagenbroker und schon gar nicht über den Vermieter am Schalter. Es gibt die Leihwagenversicherung.de, die man wahlweise für 70 EUR ein ganzes Jahr abschließt und man kann in Europa (incl. Madeira und Azoren) so oft Autos anmieten wie man möchte, die Police macht sich ca. schon nach dem zweiten Urlaub im Jahr bezahlt. Wenn man den Vertrag direkt auf der englischen Homepage abschließt, zahlt man nur ca. 55 EUR. Günstiger geht es nicht. Dach, Reifen, Glas, alle diese Schäden sind eingeschlossen. Einfach mal google fragen :-) Ich finde das Geld ist sehr gut investiert.

Gibt es Erfahrungen mit Madeira rent a car? Der lokale Vermieter ist auch bei cardelmar gelelistet und eher teuer, hat aber gute Bewertungen. Ich habe mich mal für den entschieden und bin gespannt.

Hat dir dieser Beitrag gefallen?
 1
Alterszipperlein   zusammengeflickten   Leihwagenversicherung   Zollschrankendurchmarsch   Festlandsportugal   Madeira-Shopping   „Da-stimmt-doch-was-nicht“-   Selbstbeteiligung   full-insurance-Angebot   Durchschnittlich   Schleicher-Raser-Schere   Urlaubsmietauto   Preisunterschiede   Autobahntankstelle   Madeira   Reifenwechselservice   De-facto-Einbahnstraße   Millimeterarbeit   Bordlautsprecher   Preis-Leistungs-Verhältnis